Musik für Krieg und Frieden

Ausstellung

 

MUSIK FÜR KRIEG UND FRIEDEN

200 Jahre Wiener Kongress

 
Ausstellungssaal des Musikvereins
3. April – 21. Juni 2014


Der große Wiener Friedens-Congress, kolorierte Lithographie, 1815



Montag bis Freitag 9 – 18 Uhr, Samstag 9 – 14 Uhr
an Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Eintritt: € 5,- (ermäßigt : € 3,-)
Führungen (€ 2.– pro Person):
Mittwoch 16 Uhr
Samstag 11 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Die Ausstellung ist auch bei Konzerten geöffnet, die von der Gesellschaft der Musikfreunde im Großen Saal veranstaltet werden.

Auskünfte und Informationen: office@a-wgm.com
TEL +43 1 505 86 81 44, FAX +43 1 505 86 81 66





 

Der Kongress hat nicht nur getanzt, wie es uns ein Filmtitel wissen lassen will, er wurde auch von vielerlei anderer Musik begleitet.


Maskenball im K.K. Redoutensaal,
kolorierte Radierung von Carl Schütz, 1815

 

Musik war ein Mittel der Kommunikation, um im Herbst 1814 und Frühjahr 1815 die Kongressteilnehmer einander näher zu bringen und die Gesprächsbereitschaft – bis hin zu Kompromissen – zu fördern.

 


Ludwig van Beethoven, „Der
glorreiche Augenblick“, Kantate
op. 136, Erstausgabe 1837


Tobias Haslinger, Alexander I.
und Friedrich Wilhelm III. in
Wien, Fantasie für Pianoforte,
1814



Die Gesellschaft der Musikfreunde, Beethoven und andere Komponisten wie Musiker sind für die Kongressteilnehmer tätig geworden.

 

Caroussel in der K.K. Winterreitschule,
kolorierter Kupferstich von Carl Bayer, 1814

Ignaz Moscheles, Caroussel-Musik,
für Pianoforte eingerichtet, 1814



Wichtige Ereignisse der Kongresszeit sind ohne Musik undenkbar gewesen, ja, durch die Musik bekannt gemacht und popularisiert worden.

 


Ignaz Moscheles, Musik der Hof-Schlittenfahrt,
für Pianoforte eingerichtet, 1814


Ein kaiserlicher Schlitten, kolorierter Stahlstich, 1816



Und die Ergebnisse des Kongresses haben wieder musikalische Folgeerscheinungen gehabt.
Nicht zu vergessen, dass sich in der Kriegszeit vor dem Kongress eine Art von musikalischer Kriegsberichterstattung entwickelt hat, die Details des Krieges in der Hausmusik verarbeiten ließ.

 


Tobias Haslinger, Deutschlands
Triumph oder Einzug der verbündeten
Mächte zu Paris,
1814


Tobias Haslinger, Der Courier
oder Wiens Jubel bey dem
Eintreffen der Siegesnachricht,
1814



Egal ob Theater-, Kirchen-, Konzert- oder Kammermusik, in allen musikalischen Sparten hat der Wiener Kongress seinen Widerhall gefunden, und alle musikalische Sparten sind dem Wiener Kongress dienlich gewesen.

 


Feierlicher Einzug des Kaisers Franz I. in
Wien am 16. Juli 1814,
kolorierte Umrissradierung, 1814


Friedrich Starke, Des Kaisers Wiederkehr,
charakteristisches Tongemälde für Pianoforte,
1814



Selten sind Geschichte, Politik und Kultur mit Musik so in Einklang gestanden und verbunden gewesen wie zur Zeit des Wiener Kongresses: Ein faszinierendes Thema für eine ebenso faszinierende Ausstellung mit einer bunten Vielfalt unterschiedlichster Objekte, die alle aus unseren Beständen stammen.

 


Adalbert Gyrowetz, Sieges- und Friedensfest
der verbündeten Monarchen im Prater am
Jahrestag der Völkerschlacht bey Leipzig,
1814


Joseph Eybler, Allgemein beliebte Polonoises,
Eccossoises und Contre-Taenze, welche bey
den k.k. Hof- und Kammerbällen aufgeführt
worden sind, 1815



Alle ausgestellten Originale stammen aus der Kongresszeit. Diese tritt dem Besucher mit reichem Bildmaterial (wie Kupferstiche, Lithographien und dgl.) und mit Schlachtenbildern aus der Kriegszeit vor dem Kongress vor Augen,

 


Ludwig van Beethoven, Wellingtons Sieg oder
die Schlacht bey Vittoria, op. 91,
Klavierauszug, 1816


Tobias Haslinger, Die Schlacht bey Paris.
Eine große musikalische Schlacht-Darstellung
für das Pianoforte, 1814



sowie mit Landkarten zur Neuordnung Europas durch den Kongress, mit Karikaturen, Plakaten und sonstigen gedruckten wie handschriftlichen Dokumenten (darunter Briefen Beethovens),

 

Ludwig van Beethoven,
Schlusstakte des Chores
„Germania“, WoO 94,
Autograph, 1814

Ludwig van Beethoven, Brief an
Erzherzog Rudolph betreffend den
Chor„Germania“, Autograph, Wien,
Juni 1814


ferner mit reich illustrierten zum Kongress erschienenen Musikdrucken sowie nicht zuletzt mit Originalhandschriften, vor allem Ludwig van Beethovens. Im Zentrum der Ausstellung liegen seine zwei Fidelio-Skizzenbücher.

 


Ludwig van Beethoven, Skizzen zur Florestan-Arie der dritten Fassung des „Fidelio“, im sogenannten „Dessauer-Skizzenbuch“, 1814